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Dekanatssynode Wiesbaden

Kirchengemeinden auf Partnersuche

Die Kirchengemeinden im Evangelischen Dekanat Wiesbaden diskutierten auf ihrer Dekanatssynode per Videokonferenz den Prozess „ekhn2030“, mit dem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) dem Mitgliederrückgang und der Verringerung personeller und finanzieller Ressourcen begegnen will.

Die Gemeinden müssen sich zur Bildung von sogenannten Nachbarschaftsräumen ab sofort auf Partnersuche begeben. Wer von den derzeit 44 Kirchengemeinden im Dekanat zwischen Eltville, Wiesbaden, Wildsachsen, Hochheim und Wallau mit wem in die Zukunft geht, muss bis Ende 2023 feststehen. So will es das Regionalgesetz, das die EKHN-Synode am 12. März verabschiedet hat.

Nachbarschaftsräume sollen Zusammenschlüsse aus mehreren Kirchengemeinden sein, zwischen 3000 und 6000 Gemeindemitglieder haben und von einem Verkündigungsteam geleitet werden.
Verkündigungsteams sollen möglichst aus mindestens drei Hauptamtlichen bestehen. Das können zwei Pfarrpersonen und ein Gemeindepädagoge / eine Gemeindepädagogin oder ein Kirchenmusiker / eine Kirchenmusikerin sein. Erwünscht sind „multiprofessionelle Teams“.

Viele Gemeinden sind auf einem gemeinsamen Weg

Das Thema Kooperationen ist für die meisten Kirchengemeinden nicht ganz neu, einige sind bereits auf einem gemeinsamen Weg. Um anderen Mut zu machen, wurden auf der Dekanatssynode drei Kooperationsmodelle vorgestellt: Heilig-Geist-, Markus- und Lutherkirchengemeinde werden zu einer Gemeinde fusionieren, der neuen Martin-Luther-Gemeinde.

Medenbach, Auringen, Breckenheim und Wildsachsen sind eine Verwaltungskooperation eingegangen und die Kirchengemeinden Dreikönig (Frauenstein und Freudenberg), Auferstehung (Schierstein Nord) und Schelmengraben sind zum Kooperationsraum West geworden mit dem Ziel eine Gesamtgemeinde zu werden.

Das Fazit aller Akteure: Es gibt viele sinnvolle Synergien und eine Stärkung der einzelnen Partner. So beschrieb es etwa Kirchenvorsteher Henner Wilhelm aus der Heilig-Geist-Gemeinde: „Es ist unserer Erfahrung nach kein Fehler, wenn eine größere und stärkere Gemeinde mit einer kleineren zusammengeht. Dass die kleinere erdrückt wird, wie es mancherorts befürchtet wird, können wir keinesfalls bestätigen.“  

Negative Auswirkungen der Doppik ausgleichen

Die Kirchengemeinden und das Dekanat Wiesbaden leiden nach wie vor massiv unter den negativen Auswirkungen der Doppik. Als Pilotregion hat Wiesbaden als erstes Dekanat das doppische System eingeführt.

In der Wiesbadener Dekanatssynode wurde nun ein Antrag beschlossen, in dem die Kirchensynode der Landeskirche gebeten wird, die negativen Auswirkungen der Doppik auszugleichen. Wörtlich heißt es: „Wir bitten dringend um die Bereitstellung zusätzlicher Mittel und technischer Unterstützung sowie Klärungen, um die Jahresabschlüsse tatsächlich erstellen zu können."

Zahllose zusätzliche Buchungen im Zusammenhang der Jahresabschlüsse, buchungstechnische Unklarheiten, eine technisch schlechte Anbindung an das Rechenzentrum führten dazu, dass man mit den Jahresabschlüssen immer noch sehr weit im Rückstand sei, erklärten die beiden Leitenden der Regionalverwaltung Wiesbaden-Rheingau-Taunus, Dr. Gregor Larbig und Andreas Gerhard.

Präses Eberhard Busch machte deutlich: „Das Ziel einer transparenteren, zeitnäheren Buchführung konnte bislang nicht erreicht werden.“ Dekan Martin Mencke ergänzte: „Viele Kirchenvorstände sind ratlos, und wir sehen, dass die Regionalverwaltung den großen Berg der Aufarbeitung im Alltaggeschäft nicht leicht stemmen kann. Es müssen dringend Wege gefunden werden, die Abarbeitung der Vorgänge zu beschleunigen.“

Dekanatssynode kompakt

  • Die Gemeinden des Dekanats unterstützen ihre Partnerdiözese in Breslau. Das Geld aus einer Kollekte fließt in die Ukraine-Hilfe nach Polen. Das wurde einstimmig beschlossen.
  • In vielen Kirchengemeinden gibt es bereits zahlreiche Hilfsangebote für Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Hilfsbereitschaft ist nach wie vor riesig. Das Dekanat unterstützt und koordiniert die Flüchtlingsarbeit und Willkommenskultur in den Gemeinden. Ansprechpartnerin ist Nicole Nestler, Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung. Sie vertritt die Evangelische Kirche unter anderem in den Austauschrunden der Landeshauptstadt. Kontakt: Nicole, Nestler, Telefon 0611-73424231, nicole.nestler@ekhn.de.
  • Friedensgebete finden in vielen Kirchengemeinden regelmäßig statt. Ökumenisch wird jeden Montagabend um 18.45 Uhr abwechselnd in der Marktkirche und in St. Bonifatius gebetet. Termine: www.dekanat-wiesbaden.de.
  • In der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft Kindertagesstätten (GüT) ist die Stelle des stellvertretenden Geschäftsführers mit Joachim Müller neu besetzt. Müller hat bereits Leitungserfahrung bei der Caritas Rheinland-Pfalz gesammelt.
  • Die Stelle „Aufbau Englischsprachiger Dienste“, derzeit mit der amerikanischen Pfarrerin Hannah Cranbury besetzt, wird bis 31. Dezember 2023 verlängert.

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